Veröffentlicht am 29.07.2020

Teamgeist in Zeiten von Homeoffice

Das vermehrte Arbeiten im Homeoffice und die zunehmende Digitalisierung in der Corona-Krise haben für einen Umbruch in der Arbeitswelt gesorgt. Unverkennbar ist die Kohärenz der beiden Phänomene. In kürzester Zeit sind neue Arbeitsweisen entstanden, die zukunftsweisend, Arbeitnehmer-freundlich und produktiv sind. Wir selbst arbeiten schon seit Jahren mit einem Mischmodell aus Homeoffice und Büro und geben unsere Erfahrungen in diesem Artikel weiter.

Lesen Sie in diesem Artikel:

  • Homeoffice in Deutschland: Was sich Beschäftigte wünschen
  • Die Sicht von Führungskräften auf Homeoffice
  • So entsteht Teamgeist im Homeoffice
  • 5 Tipps für die Koordination von Homeoffice und Büro
  • Wir geben unsere langjährigen Erfahrungen weiter

Die Corona-Pandemie hat viele Veränderungen mit sich gebracht. Unser privater wie beruflicher Alltag wurden fast über Nacht auf den Kopf gestellt. Besonders unsere Arbeitsweise hat sich verändert.

Die Corona-Krise wirkte zum einen wie ein Katalysator auf die digitale Transformation. Noch nie gab es so viele Videokonferenzen, und die sozialen Medien wurden zum Hauptkanal von Kommunikations- und Marketingaktivitäten. Unternehmen installierten rascher neue Soft- und Hardware, um die Arbeitsprozesse am Laufen zu halten. Zum anderen öffnete die Corona-Krise und der damit verbundene Lockdown die Tür für das regelmäßige Arbeiten im Homeoffice. Für viele Unternehmen ein großer Schritt, da diese Arbeitsweise im Vergleich zu anderen Ländern bis dato nicht üblich war.

Und noch immer empfinden viele Führungskräfte angesichts der Distanz zu vielen ihrer Mitarbeiter:innen einen Kontrollverlust. Die Mitarbeiter:innen hingegen begrüßen das Arbeiten von Zuhause. Nach einer aktuellen Studie der Universität Konstanz fühlt sich die Mehrzahl der Beschäftigten im Homeoffice produktiv und motiviert.

Homeoffice in Deutschland: Was sich Beschäftigte wünschen

Laut der Studie arbeiten die meisten Beschäftigten im Homeoffice länger und produktiver als im Büro. Sie fühlen sich auch motivierter. Allerdings leiden einige unter Vereinsamung und Isolation. Trotzdem wünscht sich mehr als die Hälfte (56 Prozent) keine Rückkehr zur Vollzeit-Präsenzpflicht. Die Mehrheit der Befragten möchte am liebsten zwei bis drei Tage pro Woche von zu Hause aus arbeiten.

In diese positive Bewertung von Homeoffice fließt sicherlich auch die Vereinbarkeit von Arbeits- und Privatleben ein. Ganz offensichtlich empfindet die Mehrzahl der Arbeitnehmer:innen das Arbeiten im Homeoffice als Erleichterung. Das hat sogar die Krankenkasse DAK in einer Sonderanalyse ihres Gesundheitsreports festgestellt. Demnach entlasten die zunehmende Digitalisierung und das Homeoffice die Beschäftigten. Arbeitnehmer:innen, die während der Corona-Krise erstmals regelmäßig im Homeoffice sitzen, zeigen eine hohe Arbeitszufriedenheit und berichten von einer guten Work-Life-Balance. Sie geben an, dass der tägliche Stress zurückgeht. Die Mehrheit der Befragten der DAK-Analyse fühlt sich zu keinem Zeitpunkt oder nur ab und zu unter Druck.

Homeoffice ist also ein klarer Pluspunkt für die seelische Gesundheit – ausgenommen natürlich für die, die unter der Isolation leiden. Aber auch hier kann man Abhilfe schaffen, in dem man diese Mitarbeiter:innen häufiger kontaktiert und sie stärker mit Kolleg:innen vernetzt. Im Lockdown haben viele Unternehmen gute Erfahrung mit sogenannten Expresso-Meetings gemacht. Darunter versteht man ein kurzes, lockeres Meeting via Videokonferenz, das vor allem der Kontaktpflege dient.

Die Sicht von Führungskräften auf Homeoffice

Doch wie sieht die Chefetage diese Entwicklung der Arbeitswelt? Auch dazu gibt es eine aktuelle Untersuchung. Das Rheingold Institut hat in einer tiefenpsychologischen Studie herausgefunden, dass viele Führungskräfte den Kontrollverlust fürchten, der durch die permanente Distanz vieler Beschäftigten im Homeoffice entstehen könnte. Die Befragten geben an, dass die Kommunikation jetzt mehr Zeit, Aufwand und Fingerspitzengefühl verlangt. Sie hätten festgestellt, dass ihre Beschäftigten ganz unterschiedlich mit den Belastungen im Homeoffice umgehen. Sie müssten sich daher nun sehr individuell um ihre Mitarbeiter:innen kümmern, den einen beruhigen und auffangen, den anderen motivieren oder in der Struktur helfen.

Aber die befragten Führungskräfte berichten überwiegend auch von einer großen Zufriedenheit mit der Performance von Teams und Mitarbeiter:innen im Homeoffice. Laut der Studie haben sie nun das Bestreben, mehr Arbeitsmodelle zuzulassen. Gleichzeitig wünschen sie sich, dass ihre Mitarbeiter:innen die neuen Freiräume honorieren und die Notwendigkeit von besonderem Engagement, Kreativität und Flexibilität anerkennen.

So entsteht Teamgeist im Homeoffice

All diese Wünsche von beiden Seiten verdeutlichen, dass das gegenseitige Vertrauen in der aktuellen Arbeitssituation unabdingbar ist. Das A und O ist hierbei eine gute und regelmäßige Kommunikation. Eine Ausweitung der Homeoffice-Option und die Digitalisierung von Arbeitsprozessen bedarf einer neuen Form des Teamgeistes. Trotz lockerer Verbindungen gilt es auch in Zukunft den Zusammenhalt im Unternehmen zu stärken. Dies zahlt ebenfalls auf die Arbeitgebermarke ein und hilft bei der Bindung und Rekrutierung von Fachkräften.

Aber: Eine vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit im Mischmodell Homeoffice und Büro gelingt nur, wenn es klare Vereinbarungen gibt. Dazu haben wir die fünf wichtigsten Punkte zur erfolgreichen Nutzung von Homeoffice zusammengestellt.

5 Tipps für die Koordination von Homeoffice und Büro

  1. Stellen Sie unmissverständliche Homeoffice-Regeln auf, die sowohl für die Mitarbeiter:innen als auch für die Führungskräfte gelten und geben Sie Orientierung (Wer ist wann im Homeoffice?).
  2. Sorgen Sie für einen regelmäßigen Informationsfluss über die geschäftlichen, aber auch die innerbetrieblichen Aktivitäten.
  3. Formulieren Sie Aufgaben oder Projekte klar. Für alle Beteiligte sollte deutlich sein, was, wann, mit wem und mit welchem Ziel zu erledigen ist.
  4. Nutzen Sie für die Kommunikation verschiedene (digitale) Tools, um alle Mitarbeiter:innen zu erreichen (Videokonferenzen, Messenger-Dienste, Telefonate, E-Mail etc.). Stellen Sie gleichzeitig sicher, dass jede:r diese Tools auch von zu Hause aus nutzen kann (technische Voraussetzungen und Know-how).
  5. Setzen Sie für die Organisation von Teams und Arbeitsprozessen digitale Projekt-Management-Lösungen, wie MS-Planner, Trello, Excel oder Asana, ein. Sie dienen dazu, Ihre Mitarbeiter:innen in Projekten zu organisieren und die einzelnen Arbeiten transparenter zu machen.

Wir geben unsere langjährigen Erfahrungen weiter

In unserer Personalberatung arbeiten wir nicht erst seit der Corona-Krise regelmäßig im Homeoffice. Ausgerichtet nach den Bedürfnissen unserer Mitarbeiter:innen sind wir im Büro, im Homeoffice oder mobil tätig.

Dabei haben wir immer auch die schwierigen oder herausfordernden Aspekte der unterschiedlichen Arbeitsweisen im Blick und versuchen damit jeden abzuholen. Das hat sich als ein erfolgreiches Modell entpuppt. Wir sind dadurch effektiver, kreativer und flexibler.

Das kommt auch unseren Kunden zugute, denn so können wir individuell auf die Gegebenheiten, zum Beispiel beim Berufungsverfahren oder bei der Kandidat:innen-Auswahl, eingehen.

Wir verfügen außerdem über langjährige Erfahrungen bei der Ausgestaltung von verschiedenen Formen der Zusammenarbeit und geben unser Know-how in Workshops oder in der persönlichen Beratung weiter. Wir beschäftigen uns beispielsweise mit der Optimierung der Team-Kommunikation oder der Konfliktbewältigung. Dabei kombinieren wir unsere über Jahre gesammelten Erfahrungen mit den in der Corona-Krise gewonnenen Erkenntnissen aus unserer Beratung und aus den Aufträgen für unsere Kund:innen.

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