Veröffentlicht am 19.03.2020

Predictive Index – das entscheidende Tool in der Personalentwicklung

Zeig mir, wer du bist, und ich zeige dir, wie du arbeitest/führst. Mit dieser einfachen Formel kann man das Potenzialanalyse-Verfahren Predictive Index (PI) ganz gut beschreiben. Aber hinter dem PI steckt weit mehr als ein simpler Persönlichkeitstest. Das valide und objektivierte Verfahren liefert entscheidende Erkenntnisse über Beschäftigte und Bewerber:innen – über ihre Antriebe, motivierenden Bedürfnisse, ihr Verhalten im Arbeitsumfeld sowie den Führungsstil.

Lesen Sie in diesem Artikel:

  • Karrierefaktor soziale Kompetenz
  • Ein ausgereiftes Verfahren
  • Simpel und effektiv zugleich
  • Zur Ergänzung „PRO“
  • Vielfältig einsetzbar

Karrierefaktor soziale Kompetenz


Die Arbeitswelt wird in Zukunft noch vernetzter, digitaler und flexibler, aber Beratung, Verhandlung und Problemlösung werden auch weiterhin in der Hand von Menschen bleiben. Es gibt zahlreiche Tätigkeiten, bei denen persönliche Interaktion und Kommunikation benötigt werden. Deshalb spielt bei der Suche nach geeigneten Führungskräften nicht nur das fachliche Know-how eine Rolle, sondern auch die soziale Kompetenz. Dieser Aspekt gewinnt beim Arbeitgeber immer mehr an Bedeutung und ist ein wichtiger Karrierefaktor. Eigenschaften wie Teamfähigkeit, Kritikfähigkeit, Flexibilität oder auch Belastbarkeit gehören mittlerweile zu den Standard-Charaktereigenschaften, die potenzielle neue Arbeitnehmer:innen mitbringen sollten. Und bei potenziellen neuen Führungskräften sind Eigenschaften wie Motivationsvermögen, Entscheidungsfähigkeit und Selbstreflexion gefragt.

Doch während Fachwissen und Berufserfahrung per Zeugnis nachgewiesen werden können, ist die Einschätzung der sozialen Kompetenz schwerer. Es ist unmöglich, dies in einem oder zwei Vorstellungsgesprächen herauszufinden. So greifen Personalverantwortliche mittlerweile auf eine ganze Reihe von Methoden zurück, um die Soft Skills ihrer Bewerber:innen zu eruieren. Zur Anwendung kommen Assessment-Center oder Eignungstests, aber auch die genügen meist nicht, um die Stärken und Schwächen der Kandidaten:innen und die damit verbundene Eignung für die vorgesehenen Aufgaben und Position einzuschätzen. Ganz anders verhält es sich beim Predictive Index.

Ein ausgereiftes Verfahren

Beim Predictive Index (PI) handelt es sich um einen Persönlichkeitstest, der bereits 1953 von dem Verhaltensforscher Arnold Daniels entwickelt wurde und somit einen hohen Reifegrad besitzt. Er ist einer der am gründlichsten untersuchten Tests mit hohen Werten bei den Gütekriterien. Personalverantwortliche auf der ganzen Welt setzen den PI ein, denn er ist in 70 Sprachen verfügbar. Aber was ihn einzigartig macht, ist seine Methode: ein Mix aus Assoziation, Freiwahl-Inventar und Reiz-Reaktionsmechanismen – jeweils über die Muttersprache des Kandidaten bzw. der Kandidatin. Dadurch ist der Test nicht diskriminierend und so gut wie fälschungssicher.

Simpel und effektiv zugleich

Der PI ist ein Potenzialanalyse-Verfahren, in dem ein Abgleich zwischen dem Selbst- und dem vermuteten Fremdbild analysiert und besprochen wird. Die Beurteilungsmethode basiert auf einer Freiwahl-Adjektiv-Liste und dient der objektivierenden Erfassung von arbeitsbezogenem Verhalten, Potenzialen, Motivation und Arbeitszufriedenheit. Das Verfahren ist simpel und effektiv zugleich.

Den Adjektiven werden vier Ausprägungen der Persönlichkeit zugeordnet:

·       Dominanz (der Antrieb, Einfluss auf andere Personen oder Themen auszuüben)

·       Extraversion (der Antrieb nach sozialer Interaktion)

·       Geduld (das Maß an Spannung, den Sinn für Dringlichkeit)

·       Formalität (der Antrieb nach Übereinstimmung mit formalen Richtlinien und Strukturen)

Von diesen vier Faktoren kann dann das arbeitsbezogene Verhalten einer Person abgeleitet werden. Das PI-Verfahren hilft die motivierenden Bedürfnisse, Antriebe, Führungsstil und grundsätzlichen Verhaltensweisen von Menschen im Arbeitsumfeld zu verstehen. Dabei geht es nicht um richtiges oder falsches Verhalten zu definieren, sondern vielmehr herausfinden, inwieweit der/die Bewerber:in zum Anforderungsprofil der ausgeschriebenen Stelle und dem dazugehörigen Arbeitsumfeld passt. Der PI liefert damit Hinweise auf die Persönlichkeit der Beschäftigten/Kandidat:innen, die Bedarfe der Beschäftigten an die Führung, die Zusammenarbeit und die Organisation sowie die gegebenenfalls erforderlichen Anforderungsleistungen der Beschäftigten in der jeweiligen Funktion. Das heißt, das PI-Persönlichkeitsprofil erlaubt zum Beispiel Aussagen mit Bezug auf diverse berufliche Situationen und deren Anforderungen wie  Führungsverhalten und Führungspotenzial sowie Teamverhalten und Arbeitsmoral.

Zur Ergänzung „PRO“


Darüber hinaus beinhaltet der PI mit „PRO“ (Performance Requirement Options) ein weiteres Analyseinstrument, das das Anforderungsprofil einer Position im Hinblick auf die PI-relevanten Kriterien ermittelt. „PRO“ basiert auf einer standardisierten Frageliste. Es kann zum einen von einem/einer Vorgesetzten ausgefüllt und zum Abgleich mit dem PI der/des Beschäftigten verwendet oder zum anderen von einem/einer Personalverantwortlichen zur Vorbereitung auf ein Auswahlverfahren ausgefüllt werden. Auch „PRO“ bildet die motivierenden Bedürfnisse, Antriebe, den Führungsstil und die grundsätzlichen Verhaltensweisen von Menschen im arbeitsbezogenen Umfeld ab. „PRO“ gibt damit Hinweise auf die Erwartungshaltung der/des Vorgesetzten an ihren/seinen Mitarbeiter:in oder die Erwartungshaltung der/des Personalverantwortlichen an eine neu zu besetzende Position.

Was heißt das aber ganz konkret?
Was kann ich als Vorgesetzte/r über den/die Kandidaten:in oder auch der/die Bewerber:in über sich selbst herausfinden?

Der PI liefert eine Fülle an Aussagen, beispielsweise über grundlegende Antriebe und Qualitäten sowie den Führungsstil – inklusive Hinweise zum Entscheidungs-, Delegation- und Kommunikationsverhalten. Er gibt eine Beschreibung von dominierenden Verhaltensweisen und Hinweise zur Interaktion mit anderen, aber auch Vorschläge für Themen für Interviews/Potenzialgespräche mit entsprechenden Fragebeispielen.

Vielfältig einsetzbar

Die Einsatzmöglichkeiten des Predictive Index sind somit sehr vielseitig: in Bewerber:innen-Auswahlverfahren, der Eignungs- und Potenzialanalyse, in Team- und Managementaudits, der Laufbahnberatung und im Coaching, im Konfliktmanagement, der Team-, Personal- und Organisationsentwicklung sowie bei der Definition von Stellen- und Verhaltensanforderungen.

Wir nutzen den PI in allen drei Geschäftsfeldern:

Dabei spielt aber auch das persönliche Gespräch eine entscheidende Rolle, denn es gibt immer die Möglichkeit, dass Bewerber:innen/Beschäftigte ein ähnliches PI-Profil aufweisen. Aber das ist ohnehin Bestandteil des Bewerbungsprozesses, der Personalentwicklung oder des Konfliktmanagements.

Seit vielen Jahren wird der PI auf internationaler und nationaler Ebene von (Personal-)Entscheidern genutzt, unter anderem im Rahmen der Bewerber:innenauswahl oder der Teamzusammenstellung. Dazu zählen Konzerne wie die Otto Group und Tchibo sowie Behörden. Auch mittelständische Unternehmen nutzen vermehrt dieses effektive Instrumentarium. Gerade bei den KMUs ist die Persönlichkeit der Beschäftigten wichtig, denn dort kommt es auf jeden einzelnen an.

Der PI ist online einsetzbar und liefert valide und sachliche Ergebnisse. Um ihn anzuwenden, ist eine Lizenz notwendig. Wir nutzen dieses vielseitige Analysetool nicht nur, sondern schulen auch Unternehmen für den Umgang mit ihm. Sie können also direkt über uns eine PI-Lizenz erwerben, die Ihnen für die unlimitierte Nutzung zur Verfügung steht. Damit haben Sie selbst die Möglichkeit, die Persönlichkeit von Bewerber:innen und Beschäftigten einzuschätzen und auszuwerten. Sind Sie interessiert? Sprechen Sie uns an!